Schöne Stories: »Fremde Welten«

SF-Anthologie der jungen Autorin:

Jacqueline Montemurri stellt mit »Fremde Welt« eine kleine Sammlung mit schönen Science Fiction Erzählungen vor.
Den Auftakt bildet eine sehr kurze Pointengeschichte, die für erfahrene SF-Leser allerdings nicht neu ist. Für ein Publikum, das mit unserer Lieblingsliteratur kaum Berührung hat, dürfte es aber ein gelungener Einstieg in ein Buch voller fremder Welten sein.

Weiter geht es mit »Vier Tage in der Nacht«, wo ein Mann während eines Blizzards einen Gefangenen in einem Gasthaus zurücklässt, um den Sheriff im nächstgelegenen Ort aufzusuchen. Zwischen dem mysteriösen Sträfling und der Besitzerin des Gasthauses entwickelt sich Zuneigung. Aber kann sie ihm trauen? Was hat er überhaupt verbrochen? Will sie den Fremden dem Sheriff übergeben? Sein Geheimnis wird sich am Ende offenbaren. In »Reise in den Kosmos« nimmt eine gestresste Frau ein besonderes Entspannungsbad, das sie im wahrsten Sinne des Wortes an das Ufer einer anderen Welt spült. Dort erlebt sie ein farbenprächtiges Abenteuer, das angenehm an die Geschichten eines Edgar Rice Burroughs erinnert. Für den uns allen bekannten Vorfall von 1947 in Roswell, New Mexico, hat die Autorin eine interessante, völlig neue Erklärung und auch die Nazca-Linien haben sie zu einer ungewöhnlichen Geschichte inspiriert.

Über gelegentliche stilistische Schwächen – die das Korrektorat leicht hätte ausbügeln können – wird der geneigte Leser gerne hinwegsehen. Sollten sie überhaupt auffallen, so mindern sie den Spaß keineswegs.

Die empfehlenswerte Story-Sammlung ist bereits 2013 erschienen (Edition Paashaas Verlag, ISBN 978-3-942614-45-0) und war für den Deutschen Phantastik Preis 2014 in den Kategorien »Beste Anthologie« und »Beste Kurzgeschichte« nominiert. Eine eBook-Version ist ebenfalls lieferbar.

Jacqueline Montemurri war sie zuletzt mit Ihrer Kurzgeschichte »Koloss im Orbit« (Ausgabe 32, März 2015) vertreten. EXODUS 34 (Frühjahr 2016) stellt eine brandneue Geschichte aus Ihrer Feder vor: »humaniod experiment«. Die Illustrierung dieser Geschichte übernimmt Hubert Schweizer.

gepostet (OKe) = Olaf Kemmler