Exodus 26: Die psychedelischen Bildwelten Wenskes
Standen in den letzten Bänden in erster Linie Themenwelten im Mittelpunkt der einzelnen "Exodus" Ausgaben, gehen die Herausgeber im Grunde den logischen Schritt weiter. Um das Portrait des Künstlers Helmut Wenske - mit zahlreichen farbigen und großformatigen Bildern im Mittelteil, die aufgrund der sehr guten Druckqualität der vorliegenden Ausgabe auch entsprechend zur Geltung kommen - haben sie neben einer kurzen Fabel und einem Gedicht Geschichten platziert, die von den psychedelischen Bildwelten Wenskes inspiriert worden sind. Uwe Anton führt in Wenske unter dem Einfluss von Drogen entstandene Werke ein und bereitet den Leser auf Wenske ironisches Essay "Phantastik Kunst & Kifferwahn" vor. Es ist sicher kein Zufall, das Philip K. Dick den Künstler am ehesten inspirierte, während ansonsten seine markanten und expressiven Bilder in erster Linie SF- Romane wie zum Beispiel Otto Basils "Wenn das der Führer wüsste" schmückten, ohne in einem Zusammenhang mit dem Roman entstanden zu sein. Wenske selbst sieht sich auch eher als freischaffender Künstler - viele seiner Werke zieren eine Reihe von Platten unterschiedlicher und heute weniger bekannter Gruppen wie zum Beispiel "Nektar" -, der keine Auftragsarbeiten abliefern wollte oder konnte. Sein kurzes Essay, in dem er unter anderem seine Erfahrungen mit den biederen örtlichen Kulturverbänden genauso beschreibt wie auch hinsichtlich seines Drogenkonsums kein Blatt vor den Mund nimmt, ist frech und offen provozierend geschrieben. Es zeigt Wenske als einen genauen Beobachter seiner Umwelt, aus welcher er sich aber im Grunde nicht viel bis gar nichts gemacht hat. Die verschiedenen Bilder geben einen sehr guten Einblick in das Schaffen des Künstlers.