Temporamores

Neuigkeiten aus der Zukunft — News from Nowhere — Nr. 208 / 2013

(…) Vermutlich war „früher“ doch nicht „alles besser“, aber in der Erinnerung schwelgt man dann schon ganz gern: an damals, als die Science Fiction noch in Form von Kurzgeschichten kurz und bündig daherkam – und nicht nach jedem gelesenen Buch die Drohung einer Trilogie oder gar Serie im Raum schwebte. Und egal, ob das nun heute „Revival-SF“, „Retro-Futurismus“ oder „Steampunk“ heißt, bei der Lektüre der neuen EXODUS, fühlt man sich einfach sehr schnell „wie zuhause“.

Fandom Observer 292

Holger Marks, Marburg, berichtet im Fandom Observer in der Ausgabe 292 (10/2013)

„Eine Maschine braucht doch eine Mechanik, oder nicht?“ fragt sich der junge Robert in Thorsten Küpers „Grosvenors Räderwerk“. Zahnräder, Pleuelstangen, stählerne Gehäuse, Schmieröle und dreckige Mechaniker mit großem Schraubenschlüssel vor dampfenden Motoren, die schwitzend und fluchend ihre Arbeit verrichten. Das ist ein Bild aus der guten alten Zeit, als fachkundige Menschen noch in der Lage waren mit ihrer Hände Arbeit die Maschinen und damit die Welt zu reparieren.

Perry-Rhodan.net

Die Jubiläumsausgabe des hochwertigen Science-Fiction-Magazins liegt jetzt vor.

Die Science-Fiction-Zeitschrift »Exodus« feiert Jubiläum: Seit der Wiederbelebung im Jahr 2003 sind zehn Jahre vergangen, und in dieser Zeit entwickelte sich »Exodus« zur unverzichtbaren Lektüre für alle diejenigen, die gerne SFKurzgeschichten lesen und sich für phantastische Kunst begeistern können. Ende August 2013 wurde die Ausgabe 30 an die Abonnenten verschickt.

»Wir feiern mit einer geballten Ladung Retro-Charme«, schreibt die Redaktion in ihrer Information; der Themenband »Revival-SF, Retro-Futurismus & Steampunk« bietet wieder eine gelungene Mischung aus Text und Grafik. Unter anderem sind zwölf phantastische Stories in Erstveröffentlichung enthalten, teilweise von preisgekrönten Autoren.

Exodus 30

Im Literatur-Blog bemerkt Werner Karl zu Exodus 30

Täterätääääää! Nicht nur, das die 30. Ausgabe von Exodus eine richtig „runde Nummer“ ist, nein, sie ist gleichzeitig auch die Jubiläums-Ausgabe zum 10-jährigen Bestehen des Magazins. Und um dem Ganzen eine wohlverdiente Krone aufzusetzen, haben sich die Herausgeber etwas besonders einfallen lassen:

Diese Nummer ist ein Themenband Revival-SF, Retro-Futurismus und Steampunk. Sozusagen Back-to-the-roots; natürlich ist Steampunk als Strömung der Neuzeit schon an sich eine Verneigung vor der goldenen Ära der Science-Fiction. 

Fandom Observer 285

Eine Fundgrube interessanter Ideen und Geschichten, Gedichten und Bildern. Auch wenn es den widrigen Umständen geschuldet ist, dass ich etwas länger zum Lesen brauchte, so habe ich es dennoch genossen. Zwölf Geschichten sind enthalten, die durchaus jeweils etwas Eigenes haben, mal mehr und mal weniger gefallen, trotzdem hinterlässt keine von ihnen Langweile. Zu meinen Favoriten gehörte „Im Käfig" von Klaus N. Frick, die zwar auf durchaus bekannten Motiven beruhte, aber in erfrischender Weise zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln anregte.

Ein Menschenpaar als Zootiere auf einem fernen Planeten, doch die Herren des Zoos bleiben unerkannt. Was beweist, dass Big Brother ein universelles Konzept ist ... lässt das nur mich schaudern? „Nach der Ölpest" von Heidrun Jänchen ist ein gelungener Seitenhieb auf die Retter der Umwelt und den Umgang mit der Natur. Eine Manipulation von Mikroorganismen um der Umwelt zu helfen hat weitreichende Konsequenzen ... wird wirklich immer alles so gut durchdacht, wie es behauptet wird? Empfehlenswert finde ich auch „

Phantastisch! 49 Cover: Jan Hoffmann

Unregelmäßig – aber keinesfalls »mäßig«, das scheint das neue Motto der EXODUS-Redaktion zu sein, jedenfalls zeigt die Ausgabe 29 (Herbst 2012) des inzwischen »ein- bis zweimal im Jahr« erscheinenden Magazins für »Science Fiction Stories & Phantastische Grafik« keinerlei Schwachstellen.

Nach einem kurzen Editorial geht es gleich Schlag auf Schlag los mit den Kurzgeschichten (diesmal sind es gleich zwölf Erzählungen von Klaus N. Frick, Michael K. Iwoleit, Heidrun Jänchen, Bernd Karwath, Reinhard Kleindl, Sven Klöpping, Rolf Krohn, Axel Kruse, Olaf Lahayne, Armin Möhle, Michael Tillmann und Wolf Welling. Neu in der EXODUS ist eine »Lyrik-Sektion«, in der Gedichte von Antje Ippensen, Gerd Maximovič, Gundula Sell, Erik Simon und Johannes Tosin ihren speziellen Charme entfalten dürfen.

sf-radio.net

Im Vergleich zu den lockeren letzten Themenausgaben haben die drei „Exodus" Herausgeber ihren Autor mehr oder minder freie Hand gelassen. Herausgekommen ist eine breit aufgestellte Anthologie mit Werken der bekannten Stammautoren sowie einer Reihe von Debütanten. Ergänzt wird die Ausgabe nicht nur durch die zahlreichen, sehr guten Illustration, die Thomas Franke gewidmete Galerie, sondern auch durch Lyrikbeiträge, denen zuletzt Wolfgang Jeschke in seinen Heyne Anthologien einen vergleichbar breiten Raum eingeräumt hat.

Rolf Krohns "Die Schraube" ist einer dieser kurzen Texte, dessen Idee keine Geschichte in dieser Form tragen kann. Die Besatzung eines Raumschiffes, dessen Aufgabe die Säuberung des Alls vor der Raumfahrt gefährlichen Meteoriten und anscheinend auch Weltraumschrott ist, findet eine Schraube und dirigiert sie an Bord des Raumschiffes. Die Herkunft der Schraube ist unbestimmt, vielleicht sogar nachhaltig unbestimmbar. Handelt es sich um einen ersten Kontakt mit dem Müll von Fremdwesen. Stimmig geschrieben wirkt "Die Schraube" eher wie eine Impression.

Andromeda Nachrichten 240 Titelbild: Stas Rosin

Wieder einmal liegt ein dickes Ding auf dem Tisch. 112 Seiten mit Erzählungen, die themenbezogen illustriert sind und sich lesefreundlich aufgemacht dem Interessenten präsentieren. Die Eckdaten sind wie immer vielversprechend. Zwölf Erzählungen hat das nimmermüde Trio um René Moreau, Heinz Wipperfürth und Olaf Kemmler dieses Mal zusammengetragen und verzichtete dabei darauf, ein Leitthema für die Kurzgeschichten vorzugeben.

Den Einstieg bestreitet Rolf Krohn mit seiner Erzählung „Die Schraube". Er schildert den Alltag einer Raumschiffsbesatzung, deren Job die Raumreinigung ist. Ja, ernsthaft, kein Witz! Die Besatzung der AUGUSTIN C 121 durchstreift das Sonnensystem, um den interplanetaren Raum nach Meteoriten, Trümmerstücken und ähnlichen Dingen zu durchsuchen, die auf Kollisionskurs zur Erde gehen könnten. Also eine durchaus sinnvolle Weltraum-Putze. Natürlich bleibt es nicht bei der Routine – denn auf diesem Flug kreuzt ein Fundstück ihre Bahn. Allerdings ein gänzlich unerwartetes, denn es enthält Metall, reines Metall! Was könnte das wohl sein? Und nein, ich verrate es nicht. Nur soviel, die Lektüre dieser Geschichte lohnt sich.