Christian Weis auf Schreibkram & Bücherwelten
Die EXODUS-Herausgeber halten das Fähnchen der SF-Story und der phantastischen Grafik weiterhin hoch und haben mit ihrem Magazin seit Längerem eine Qualität erreicht, die als Maßstab dienen und Beispiel geben kann und sollte, wie man an Ausgabe 31 wieder sehen kann.
Bei den durchweg lesenswerten Erzählungen halten sich die ernsten und die humoristisch geprägten in etwa die Waage. In Die Akte PKD greift Wolf Welling die Idee aus einer Short-Story von Philip K. Dick auf und dreht den Spieß um: Weil PKD mit seinen Ideen einer Geheimorganisation zu nahe kam, hat sie sich um ihn „gekümmert" und versucht, seine visionäre Kraft für ihre Zwecke zu nutzen. Michael K. Iwoleit transportiert in seiner Geschichte Das Ende aller Tage genau die Stimmung, die schon der Titel heraufbeschwört, allerdings mit einem positiveren Ende als erwartet. Für mich sind das die beiden Top-Storys dieser Ausgabe, gefolgt von denen von Hans Jürgen Kugler, Fabian Tomaschek und Gynther Riebl.
In der Bildergalerie werden diesmal Werke von Oliver Engelhard präsentiert – die Seiten in der Heftmitte sind wie gewohnt echte Hingucker, wobei mir das Frauengesicht als ständig wiederkehrendes Motiv teilweise etwas zu viel wurde. EXODUS 31 schließt mit einem beachtenswerten Essay des alten Phantastik-Hasen Franz Rottensteiner zu Entwicklungen in der SF-Literatur und auf dem Buchmarkt. Comicseiten und ein paar kurze Ausflüge in die Welt der Lyrik komplettieren eine rundum gelungene Magazinausgabe.