... galt zunächst als Geheimtipp unter Freunden der phantastischen Illustration, doch innerhalb weniger Jahre entwickelte er sich zu den führenden Künstlern dieses Genres im deutschsprachigen Raum.
Boog wurde 1957 in Glarus/Schweiz geboren und wuchs in Kaltbach auf, einem kleinen innerschweizer Bauerndorf. Die Stimmung, die in seiner Kindheit vorherrschte, vergleicht er mit der des Böcklinbildes »Pan im Schilf«. Früh begann er zu zeichnen, inspiriert durch die Bilder meist namenloser Illustratoren unzähliger Märchen- und Sagenbücher.
Erste Illustrationen veröffentlichte er in den Taschenbüchern der Reihe TERRA FANTASY, wo trotz der billigen Papierqualität manchem Betrachter die kunstvoll getuschten Zeichnungen eines »Pierangelo« sofort ins Auge fielen. Bald schon sorgte Boogs meisterlicher Pinselstrich in der SF-, Fantasy- und Comicszene für Furore. Er war reiner Autodidakt, der sich alles selber beigebracht hatte und unermüdlich daran feilte, noch perfekter zu werden. Sein Stil, eine eigenwillige, an Frazetta, Hal Foster und Jeff Jones geschulte Mischung aus Fantastik und Erotik, fand großen Anklang. In rascher Folge erschienen Arbeiten von ihm in FOLLOW, MAGIRA, JANUS REX, FANTASTRIPS, BLENDER und im PERRY RHODAN-MAGAZIN (»Perry Rhodans Frauen
«).
Boogs Frauen, eine Mischung zwischen antiker Göttin und Pin-up-Ikone der 50er Jahre, die durch irgendeinen Zauber in eine märchenhaft romantische Umgebung versetzt worden waren, machten ihn schnell bekannt und wurden so etwas wie sein Markenzeichen.
Es folgten das Portfolio »No heroes, please«, das vom Taschen-Verlag vertrieben wurde, und ein schöner, repräsentativer Bildband im Blender-Verlag mit dem Titel »Pierangelo Boog«, was anzeigt, dass sein Name inzwischen ein Begriff geworden war, der keinen weiteren Erklärungen mehr bedurfte.
Boog lebt heute in der Nähe von Zürich, ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er hat sich als wissenschaftlicher Zeichner ausgebildet (Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich mit Diplomabschluss). In seinem Atelier illustriert er freiberuflich für die Werbung und populärwissenschaftliche Bereiche. Beispiele seiner Arbeiten für Werbung, Zeitschriften, Bücher oder etwa die schweizerische Post (Numismatik) finden sich auf seiner Website.
Christoph Roos